Haben Sie sich schon einmal Gedanken über die Ecken in ihren Wohn- oder Arbeitsräumen gemacht? Wahrscheinlich eher noch nicht. Sie fallen uns in der Regal meist erst dann auf, wenn sich dort die „Wollmäuse“ in Scharen tummeln, sich alles Mögliche an Gerümpel versammelt oder wenn der Schimmel wächst und gedeiht.
Oftmals nehmen wir Ecken als dunkle, kahle, tote Nischen wahr, die wenig einladend und inspirierend auf uns wirken.
Was Ecken mit Feng Shui und mit Ihrem Wohlbefinden zu tun haben und wie Sie sie zu Ihren Gunsten gestalten können, werde ich Ihnen im folgenden Blogbeitrag zeigen.

Ecken sind energetisch unterversorgt

Das wichtigste zuerst: Die „Lebensenergie“- das Chi – versorgt im günstigsten Fall uns und unsere Wohn- und Arbeitsräume mit Energie. Vor jeder Ecke eines Raumes macht das Chi jedoch einen Bogen, spart sie also aus, mit der Folge, dass sie energetisch nicht ausreichend versorgt wird.
Dies ist ein Grund dafür, warum früher ungezogene und aufmüpfige Schüler mit dem Rücken zur Klasse in die Ecke gestellt wurden. Sie hatten damit keinen Bewegungsspielraum mehr, waren aus der Gemeinschaft ausgeschlossen, wurden isoliert, jeglicher Energie beraubt und ruhig gestellt.
Ecken sind somit aus energetischer Sicht immer auch ein Thema, mit dem sich jeder von uns, insbesondere aber ein Feng-Shui-Berater bei einer Beratung, beschäftigen sollte.

Redewendungen rund um die Ecke

Viele Redewendungen befassen sich mit dem Phänomen der Ecke. Auch sie machen deutlich, dass Ecken nichts Gutes verheißen. Jemand mit Ecken und Kanten beschreibt z.B. einen unangenehmen, streitbaren und eigenwilligen Zeitgenossen, der zwar interessant, aufrichtig und ehrlich, aber nicht unbedingt leicht zu händeln ist.
Die Formulierung „jemanden in die Ecke drängen“ macht ebenfalls unmissverständlich deutlich, worum es hier geht: um wegschieben, in die Defensive treiben, absondern. Und „jemanden um die Ecke bringen“ prophezeit absolut nichts Gutes für den Betreffenden.

Naturvölker bauen rund

Vielen Naturvölkern waren und sind Ecken auch heute noch sehr suspekt und furchteinflößend. Sie glauben daran, dass hier das Böse wohnt und benennen damit die niedrigen Energien, die dort herrschen. Kein Wunder also, dass sie in runden Hütten, z.B. im Iglu, Tipi oder in der Jurte wohnen.
Auch Kinder, die noch sehr sensibel und mit den spirituellen Energien verbunden sind, fürchten sich übrigens oft vor Ecken, vor allem dann, wenn diese sehr dunkel sind.

Die Ecken aus Sicht des Feng Shui

Dass Ecken wichtiger Bestandteil eines jeden Raumes sind steht wohl außer Frage. Schließlich definieren sie mit den Wänden den Raum.
In den Ecken stoßen die Wände jedoch immer aus zwei unterschiedlichen Richtungen aufeinander und bremsen sich damit gegenseitig aus. Da stellt sich die Frage, ob und wie viel Konfliktpotential dies mit sich bringt und wie es unseren Blick auf und unseren Umgang mit den Ecken beeinflusst.

Was gibt es weiterhin über Ecken zu sagen:

1. Ecken bestimmen die Mitte des Raumes
Werden die diagonal gegenüberliegenden Ecken miteinander verbunden, ergibt sich die Mitte, das Zentrum des Raumes. Diesem wird im Feng Shui immer besondere Aufmerksamkeit geschenkt.

2. Dunkle Ecken machen Angst
Zimmerecken sind oft in dunkle Schatten gehüllt, wirken dadurch beängstigend und tot auf uns. Eine gut ausgewählte Lampe bringt Helligkeit ins Dunkel und rückt die Ecke in ein neues Licht.

3. „Zugestellte“ Ecken halten die Energie im Raum
Um Raumecken aufzupeppen und deren Energiepegel anzuheben eignen sich schöne Dinge, die dort platziert werden. Dies kann z.B. eine große gesunde Pflanze, ein kleiner Beistelltisch, ein einladender Sessel oder Stuhl, ein Eckregal/ Eckschrank oder eine Statue sein. Der Gegenstand sollte die Aufmerksamkeit wecken, den Blick anziehen und damit die Energie im Raum halten.

4. „Leere“ Ecken lassen die Energie nach außen gehen
Ein Raum, in dem alle vier Ecken zugestellt sind, wirkt oft überladen und erdrückend. Er kann nicht wirklich atmen. Besser ist es, auch Mut zur Lücke zu haben und ein oder zwei Ecken „leer“ zu lassen. Hier kann die Energie nach außen gehen und unsere Gedanken, Gefühle, Ideen, Wünsche usw. mit in die Welt hinaus tragen.

5. Möglichst nicht mit dem Rücken in einer Ecke sitzen oder schlafen
Mit dem Rücken in einer Ecke zu sitzen oder zu liegen wird im Feng Shui nicht gerne gesehen. Wer z.B. an einem Schreibtisch sitzt, sollte immer eine stabile Schildkröte hinter sich haben. Sie steht symbolisch z.B. für Schutz, Sicherheit, Stabilität. All dem wird eine Ecke nicht gerecht. Abhilfe schaffen kann z.B. ein Paravent, ein Eckschrank oder eine eingezogene Wand.

Achten Sie auf Ihre „Energie-Ecke“

Sobald wir die Tür zu einem Raum öffnen, fließt Energie hinein. Unser erster Blick folgt dieser Energie und geht immer auf die der Tür gegenüberliegende Ecke. Hier ist der sogenannte JuQi – oder auch Yin- Pol. Alles, was wir bei diesem ersten Blick in den Raum wahrnehmen, prägt unser Bild vom Raum und von seinen Bewohnern. Unbewusst entscheiden wir auch schon ein klein wenig darüber, ob wir uns hier wohl fühlen oder nicht. Deshalb sollte dieser Bereich in jedem Zimmer besonders schön gestaltet sein. Platzieren Sie hier Dinge, die Ihnen wichtig sind, die Ihnen gefallen und die Sie mögen. z.B. eine schöne Pflanze, ein Skulptur, ein Bild, usw..

In allen vier Ecken soll Liebe drin stecken

Dies ist der Titel meines Blog-Beitrags, an den ich Sie zum Schluss noch einmal erinnern möchte. Er war zu meiner Grundschulzeit einer der gängigen Sprüche, die in Poesiealben eingetragen wurde.
Wie sieht es nun mit Ihren vier Ecken aus? Schauen Sie sich Ihre Räume, insbesondere natürlich Ihre Ecken nun noch einmal genauer an und überlegen Sie, was darin „stecken“ soll. Manifestieren Sie es symbolisch mit einem entsprechenden Gegenstand z.B. in der „Energie-Ecke“. Er erinnert Sie immer wieder an das, was Sie erreichen möchten und hilft Ihnen dabei, es in Ihr Leben zu bringen.

Sollten Sie nun noch Fragen zu Ihren vier Ecken haben, beantworte ich Sie Ihnen gerne in einem persönlichen Gespräch. Kontaktieren Sie mich.