Kinderzimmer sind relativ jung. Sie existieren in der Form, in der wir sie heute kennen, erst seit etwa Mitte des 19. Jahrhunderts. Zuvor waren die lieben Kleinen zum Schlafen in der gemeinsamen Schlafkammer mit untergebracht. Gespielt wurde auf der Straße, im Hinterhof, auf dem unbebauten Nachbargrundstück oder im Wald.

Heute hat jedes Kind in der Regel sein eigenes kleines Reich: ein Zimmer, in dem gespielt, gelernt und geschlafen wird. Eltern schenken der Gestaltung viel Aufmerksamkeit und setzen gerne die neuesten Möbel- und Dekotrends um. Leider achten Sie dabei aber oft nicht auf eine gesunde, sinnvolle und vor allem energetisch wirksame Einrichtung, sondern stellen das „Hauptsache schön und trendy“ in den Vordergrund.

Doch was ist gesund und vor allem energetisch wirksam im Kinderzimmer? Worauf sollten Sie bei der Einrichtung unbedingt achten? Und was ist überhaupt das Wichtigste? Hierzu nun einige Gedanken und vor allem viele leicht umsetzbare Tipps aus Sicht des Feng Shui.

Bett und Schreibtisch sind die wichtigsten Möbel im Kinderzimmer

Auch ein Kinderzimmer kommt nicht ohne bestimmte Möbel aus. Als erstes zieht in der Regel das Bett ein. Fürs Baby als Gitterbett gekauft ist es heutzutage so flexibel und wandelbar, dass es lange Zeit mühelos mit der Größe und den Bedürfnissen des Kindes mitwächst. Desgleichen gilt für den Kleiderschrank. Zunächst reicht eine Kommode, dann erst folgt der klassische Kleiderschrank. Der Schreibtisch kommt spätestens dann hinzu, wenn die Grundschulzeit beginnt.
Beides – das Bett und der Schreibtisch spielen im Feng Shui eine wichtige Rolle.

Heute widmen wir uns zunächst dem Bett. Der Schreibtisch wird Thema meines nächsten Blogbeitrags sein.

Das Kinderbett

Je jünger Kinder sind, umso mehr Zeit verbringen sie noch im Bett. Schlafen ist schließlich lebenswichtig und die Basis für eine gesunde körperliche, seelische und geistige Entwicklung. Daher kommt im Feng Shui dem Kinderbett eine besondere Bedeutung zu.

Generell sollte es aus solidem Holz, wie z.B. Zirbenholz gebaut sein.
Ein Metallbett ist aus Sicht des Feng Shui eher ungeeignet. Metall leitet Strom sowie elektrische, magnetische und elektromagnetische Felder. Metallbetten, Federkernmatratzen oder Metallrahmen erzeugt somit starke, störende Energien, die den Schlaf negativ beeinflussen können
Auch Hochbetten sind bei Feng Shui Experten nicht gerne gesehen. Eine Kuschelecke, die darunter eingerichtet ist, passt noch zum Gesamtbild. Eher ungünstig ist es dagegen, wenn sich ein Schreibtisch unter dem Bett befindet. Diese Kombination ist aus mehreren Gründen ungeeignet:

  1. Hier vermischen sich unterschiedliche Energien (Schlaf = yin, Schreibtisch = yang) auf engstem Raum miteinander.
  2. Die den Schlaf unterstützende yin Energie befindet sich in Bodennähe. Je
    höher das Bett nun ist, umso mehr gerät die Energie jedoch ins yang.
  3. Hochbetten vermitteln keine Erdung, da das Kind weit weg vom Boden liegt. Erdung und Kontakt zum Boden sind aber gerade für junge Kinder, für Kinder die sehr sensibel oder verträumt sind, die sehr aktiv und unruhig sind oder die gerade eine schwierige Zeit durchmachen sehr wichtig.
  4. Bei einem Hochbett kann ihr Kind das Gefühl haben, dass ihm die Decke auf den Kopf fällt. Es bekommt vielleicht Platzangst, die sich wiederum negativ auf seinen Schlaf auswirkt.

Erlebnisbetten sind ebenfalls eher ungeeignet, da auch hier die für den gesunden Schlaf notwendige yin-Energie nicht voll zum Tragen kommt.

Der richtige Platz im Raum

Schlafen, ruhen, relaxen, entspannen usw. zählen im Feng Shui zum yin. Indem Sie das Kinderbett im Kinderzimmer positionieren legen Sie also fest, wo ihr Kind im Raum zur Ruhe – ins yin- finden soll. Kita-Kinder und Schulkinder geben ihnen sehr schnell Rückmeldung, ob Sie den von Ihnen gewählten Platz mögen oder nicht. Aber auch Säuglinge und Kleinkinder zeigen Ihnen mit ihren Mitteln was sie von dem Schlafplatz halten. Fühlen sie sich dort unwohl, weinen sie, wollen nicht einschlafen oder verkriechen sich vielleicht immer wieder in eine Ecke des Bettchens.

Damit Kinder gut schlafen und fit für den nächsten Tag sind benötigen sie einen optimalen Schlafplatz.
Dieser ist nur dann gegeben,

  • wenn das Bett in einem strahlungsfreien Bereich steht. Strahlen werden z.B. verursacht durch Wasseradern, Erdverwerfungen und -brüchen, kabellose Geräte wie Babyfon, WLAN-Router, Bluetooth und Schnurlos-Telefone oder auch durch Stromleitungen in den Wänden und eingeschaltete Geräte wie Lampen, Fernseher oder Radiowecker. Prüfen Sie, ob gegebenenfalls ein Netzfreischalter von einem Elektriker eingebaut werden kann.
  • Das Kind braucht beim Schlafen eine schützende Wand im Rücken, wenn möglich zusätzlich auch eine weitere an einer Seite. Dies gibt ihm den nötigen Schutz und die Sicherheit, dass von hinten keine Gefahr droht. Wir alle kennen dieses Gefühl, mit dem Rücken zum Raum zu sitzen. Die meisten Menschen fühlen sich dabei sehr unwohl. Um sich in den Schlaf fallen zu lassen muss ein Kind aber die Gewissheit haben, dass es sicher und geschützt ist.
  • Das Kind sollte von seinem Bett aus die Tür und die Fenster sehen
    können. Auch dies bietet ihm Sicherheit. So kann es z.B. sehr schnell
    feststellen wann die Mama nun endlich da ist, wenn es im Halbschlaf nach
    ihr ruft.
  • Vermeiden Sie es möglichst, ein Kinderbett zwischen Tür und Fenster, Tür und Tür oder Fenster und Fenster zu stellen. Energie, die durch Fenster und Türen in den Raum kommen und aufeinander treffen verwirbeln miteinander und erzeugen eine sehr unruhige Energie, in der wir uns nicht gerne aufhalten. Können Sie das Bett nicht anders stellen, platzieren Sie am besten eine große Pflanze oder ein Regal als Raumteiler zwischen Bett und Tür/Fenster.
  • Achten Sie darauf, dass Ihr Kind nicht mit den Füßen zur Tür liegt.
  • Es sollte auch nicht unter Dachbalken schlafen. Dachbalken können mit ihrer Last, die sie schließlich tragen müssen, sehr bedrückend wirken und einen ruhigen Schlaf verhindern. Sie können sie etwas entschärfen, wenn Sie sie mit Stoff abhängen oder in der Farbe der Decke streichen.

Was es sonst noch zu beachten gilt

Neben dem Bett und seinem Platz im Raum beeinflussen weitere Kriterien den Schlaf ihres Kindes:

  1. Der Raum unter dem Bett: achten Sie darauf, dass er möglichst frei ist, damit die Luft ungehindert zirkulieren kann.
  2. Die Wand über dem Bett: vermeiden Sie hier große, schwere Bilder oder
    ein Regal. All dies kann auf das Kind unbewusst bedrohlich wirken und es
    in eine ständige „Hab-Acht-Stellung“ versetzen.
  3. Kein Spiegel gegenüber dem Bett: er reflektiert zu stark und erzeugt
    damit yang-Energie, die wir nicht im Schlafbereich wollen. Außerdem kann
    er dazu führen, dass sich ihr Kind nachts erschreckt, wenn es aufwacht
    und im Halbschlaf sein Spiegelbild sieht, aber nicht direkt als solches
    erkennt.
  4. Natürliche Materialien: kaufen Sie Bettdecke und Bettbezüge aus
    natürlichen Materialien (Baumwolle, Leinen, Wolle). Sie sind in der
    Regel gesundheitsunbedenklich und laden sich, im Gegensatz zu
    Kunstfasern, nicht statisch auf.
  5. Ein kleiner Teppich vor dem Bett: er macht den Raum gemütlich und ist
    beim Aufstehen einfach angenehmer unter den Füßen als der kalte Boden.
  6. Ein dunkles Zimmer: nachts bilden wir in der Zirbeldrüse das Hormon
    Melatonin. Wir benötigen es für einen guten und erholsamen Schlaf. Es
    wird aber nur dann produziert, wenn der Raum wirklich abgedunkelt ist.
    Achten Sie also darauf, das die Rollläden komplett runter und die
    Verdunklungsvorhänge vollständig zugezogen sind.
  7. Ruhige Farben: Farben spielen im Feng Shui eine wichtige Rolle. Gerade
    im Schlafbereich des Kindes sollten sie eher gedämpft und neutral sein.
    Ein kräftiges Rot z.B. passt nicht hier hin, ein zartes grün oder
    blasses gelb dagegen schon.

Wie kann ich Sie beim Einrichten eines optimalen Schlafplatzes für ihr Kind unterstützen?

Bitte verstehen Sie die in diesem Beitrag aufgezeigten Möglichkeiten als allgemeingültige Tipps. Jedes Kind ist schließlich individuell und einzigartig. Es trägt unterschiedliche Anlagen, Begabungen, Bedürfnisse usw. in sich, die auch bei der Einrichtung eines Kinderzimmers und insbesondere des Bettes berücksichtigt werden sollten.
Mit unterschiedlichen Methoden des Feng Shui kann ich Sie bei der Auswahl des Bettes und bei seiner Platzierung im Raum folgendermaßen unterstützen:

  1. Die Gua-Zahl Ihres Kindes gibt Auskunft darüber, welche Schlafrichtungen besonders gut geeignet sind.
  2. Das Horoskop zeigt u.a., welche Farben, Materialien, Pflanzen usw. ihr
    Kind optimal unterstützen und welche Sie bei der Gestaltung des
    Kinderzimmers eher vermeiden sollten. Hier wird auch gespiegelt, ob ein
    Hochbett vielleicht doch als Schlafplatz geeignet ist oder ob ihr Kind
    eher die kuschelige Höhle braucht.
  3. Eine umfassende Feng Shui-Beratung hat letztendlich das große Ganze im Blick. Sie macht z.B. „sichtbar“ ob sich das Kinderzimmer in einem für Ihr Kind günstigen Raum befindet und zeigt auf, welche Energien dort herrschen. In Kombination mit dem Horoskop und der persönlichen Gua-Zahl lässt sich somit die optimale Gestaltung für das Kinderzimmer, inclusive der Bettplatzierung finden.

Egal welchen Weg sie am Ende gehen – vergessen Sie nie Ihr Kind in die Planung mit einzubeziehen. Das ist das allerwichtigste!
Schließlich ist es sein Raum, sein Rückzugsort, sein ganz persönliches Reich um das es geht. Und da sind Mitbestimmung und größtmögliche Entscheidungsfreiheit bei der Gestaltung absolut notwendig.

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