In meinem Blog-Beitrag unter dem Titel: „Picasso, Monet oder doch lieber Klee?“ habe ich Ihnen bereits einige wichtige Kriterien zur Auswahl und Platzierung von Bildern vorgestellt.
Heute möchte ich Sie dazu einladen, Ihre Räume einmal im Hinblick auf Fotos von der Familie, von Freunden und Bekannten, Kindern und den Ahnen oder auch von Ihnen selbst, die dort stehen oder hängen, genauer unter die Lupe zu nehmen.
Dabei ist mir durchaus bewusst, dass Fotografien im klassischen Feng Shui zunächst keine Rolle spielten, da es sie einfach noch nicht gab. Aber auch Feng Shui entwickelt sich ständig weiter und beschäftigt sich neben den überlieferten Themen ebenso mit neueren zeitlichen Impulsen und Einflüssen auf den Menschen.

Schauen Sie sich Ihre Fotos einmal genauer an.

Machen Sie also einmal einen Rundgang durch Ihre Wohnräume und betrachten Sie in aller Ruhe alle Fotos, die Sie dort finden. Schauen Sie sich ruhig etwas genauer um. Wo stehen welche Fotos? Wie sind sie gerahmt? Passt der Rahmen zu den Bildern und bringt sie zur Geltung?
Achten Sie vor allem aber darauf, was auf den Bildern dargestellt ist. Sind es überwiegend einzelne Personen oder eher Gruppenaufnahmen? Wie alt sind die Fotos? Wer drängt sich immer wieder in den Vordergrund? Wer fehlt regelmäßig auf den Bildern? Welche Stimmungen zeigen die Fotos? Welche Gefühle, Gedanken, Erinnerungen wecken sie in Ihnen? Warum haben Sie gerade diese Fotografien und den entsprechenden Standort ausgewählt?

Fotos beeinflussen uns emotional!

So wie Gemälde oder Kunstdrucke hängen oder stehen auch Fotos nicht zufällig und irgendwo in unseren Räumen. Auch sie wählen wir in der Regel bewusst aus, entscheiden uns genau für diesen bestimmten Platz, selbst wenn uns dies auf den ersten Blick vielleicht gar nicht so bewusst ist. Vielleicht wollen wir den darauf dargestellten Personen tagtäglich „begegnen“ und hängen ihr Foto deshalb in den Eingangsbereich. Vielleicht steht aber auch ein Foto in unseren Räumen, dass wir nur aus Gefälligkeit besitzen. Deshalb hat es – wie passend – rein zufällig einen der hintersten Plätze auf dem Sideboard bekommen.
Egal wo ein Foto steht, es hat immer Einfluss auf unser Leben, wenn wir z.B. tagtäglich im Vorbeigehen, davor- oder daneben sitzen darauf schauen. Es beeinflusst unsere Psyche und wirkt über das einfache Anschauen in unserem Unterbewusstsein weiter.
Im besten Fall verbinden wir etwas Positives mit ihm und es weckt beim Betrachten Glücksgefühle in uns. Es ist also wichtig darauf zu achten, mit welcher Botschaft wir ein Foto verbinden.

Was sollten Fotos uns vermitteln?

Fotografien sollten immer positive Gefühle in uns wecken, vor allem dann, wenn sie an bedeutenden Stellen stehen oder hängen. Sie sollten glückliche, zufriedene und harmonische Zeiten zeigen, in denen es allen gut ging, alle gesund waren und vor allem alle lächeln konnten. Auch dargestellter Reichtum und Fülle sind Themen, die sich positiv auf unser Unterbewusstsein auswirken.
Sicher zählen dazu weder das Foto des griesgrämig dreinschauenden, verhärmten und ausgezehrten Schwiegervaters in Kriegsmontur, noch das Bild der ganz in schwarz gekleideten stets kränkelnden, depressiven Großtante. Solche Bilder stellen Schwere, Traurigkeit, Mangel und Hilflosigkeit dar und führen uns diese Themen immer wieder vor Augen. Generell schaden derartig negativ beladene Fotos unserem inneren Wohlbefinden. Verbannen Sie sie daher am besten aus Ihren Räumen. Bedanken Sie sich wertschätzend bei den dargestellten Menschen, geben Sie ihnen bei Bedarf ein Andenken in Ihrem Herzen und lassen Sie ihr Bild dann endgültig ziehen. Sie haben somit keine ständige Teilhabe mehr an Ihrem Leben und beeinflussen Sie nicht mehr mit ihren Lebensthemen, Glaubenssätzen und Gedankenmustern.

Fotos sollten uns mit dem Hier und Jetzt verbinden.

Achten Sie auch einmal darauf, in welcher Zeit Ihre Fotos spielen. Sind die Kinder, Nichten, Neffen, Enkel usw. als Kleinkinder darauf zu sehen, obwohl sie heute bereits längst die 30 überschritten haben? Hat der Familienvater noch sein volles Haar, obwohl inzwischen schon lange nichts mehr nachwächst? Solche überalterten Fotos mögen einen gewissen Reiz haben und hin und wieder zum Schmunzeln animieren. Sie versetzen uns aber auch immer wieder zurück in die Vergangenheit und signalisieren, dass wir diese Zeit noch nicht abgeschlossen haben und ziehen lassen können. Gibt es überwiegend nur solche Fotos, hindern sie uns daran, im Hier und Jetzt zu sein und unser aktuelles Leben in vollen Zügen zu genießen. Sinnvoller ist es, solche Bilder einfach mitwachsen zu lassen, sie also regelmäßig auszutauschen und durch aktuelle Fotographien zu ersetzen. Dadurch kommt Abwechslung ins Spiel und die Aufmerksamkeit fokussiert sich wieder mehr auf den aktuellen Lebensabschnitt.

Wo ist der beste Platz für Fotos?

Vielleicht ist Ihnen schon aufgefallen, dass nicht jedes Foto an jeden Ort in der Wohnung passt.
Vor allem das Schlafzimmer sollte tabu sein für Fotos der Kinder, der Eltern/Schwiegereltern oder sonstiger Verwandten und Bekannten. Es ist ein Ort der Zweisamkeit, der mit Liebe, Erotik, Entspannung verbunden ist. Außer Ihnen und Ihrem Partner hat hier niemand etwas zu suchen. Möchten Sie trotzdem auch in diesem Raum Fotos aufhängen, wählen Sie nur solche, die Sie und Ihren Lebensgefährten in glücklicher Zweisamkeit zeigen.

Ansonsten bietet das Kompass-Bagua eine erste Orientierungsmöglichkeit um einen guten Platz für Fotos zu finden, da hier jede Himmelsrichtung mit bestimmten Themen verknüpft ist. Achten Sie jedoch darauf, welcher Raum sich wo befindet! In einem Bad oder Gäste-WC, in der Abstellkammer oder der Garage sind Fotos eher kontraproduktiv.
Aktuelle Bilder junger Kinder passen z.B. am Besten in den Westen, da er für Entwicklung, Wachstum und Kreativität steht.
Familienfotos und Bilder unserer Ahnen können im Osten zu unserer Unterstützung beitragen. Diese Himmelsrichtung ist mit der Familie, den Vorfahren und unserer Haltung ihnen gegenüber verknüpft und steht zudem in Verbindung mit unseren Wurzeln.
Ein guter Platz für Partnerschaftsbilder ist neben dem Schlafzimmer im Südwesten. Er ist mit dem Thema Beziehungen, insbesondere auch mit der Partnerschaft verbunden.

Aber brauchen Sie denn überhaupt Fotos?

Bei meiner Recherche zu diesem Beitrag habe ich die ganze Bandbreite unterschiedlicher Meinungen und Ideen über Fotografien in den Wohnräumen gelesen: von: „Geht gar nicht!“ bis zu: „Fotos von Kindern, der Familie und Verstorbener gehören einfach dazu!“ Wie immer, liegt die Wahrheit wohl in der goldenen Mitte. Und schließlich muss jeder selbst entscheiden, wie er es handhabt.
Aber ich möchte Sie trotzdem dazu einladen, einmal darüber nachzudenken, ob Sie vielleicht auch ohne Fotographien auskommen. Wie wäre es z.B., anstelle ein Foto zu machen, einfach einen Moment inne zu halten und den momentanen Augenblick mit Ihren Liebsten, mit Freunden oder Bekannten im Hier und Jetzt in vollen Zügen und mit allen Sinnen zu genießen? Diese kostbare Zeit wird sich als Erinnerung in Ihrem Innersten manifestieren und stets abrufbar sein. Sie wird Sie zudem überall hin begleiten, während ein Foto irgendwo auf einem Regal steht oder an einer Wand festgenagelt ist und langsam vergilbt. Probieren Sie es einmal aus!

Sollten Sie nun noch Fragen zu diesem Thema haben, beantworte ich Sie Ihnen gerne in einem persönlichen Gespräch. Kontaktieren Sie mich.