Die Welt steht momentan Kopf. Das spüren nicht nur die Erwachsenen. Auch Kinder, hier insbesondere die Jüngsten, sind von all dem Trubel im Außen betroffen. Je nach Temperament, den Bezugs- und Betreuungspersonen oder den häuslichen Gegebenheiten reagieren manche darauf noch erstaunlich gut. Andere zeigen dagegen ihrer Umgebung mit eindeutigen Symptomen, dass sie belastet sind: sie schlafen z.B. schlecht, sind emotional labil, entwickeln Ängste, reagieren mit Aggressivität oder mit Rückzug.
Wie kann Feng Shui deinem Kind da helfen?
Das häusliche Umfeld hat großen Einfluss
Wie Kinder auf die Dinge im Außen reagieren und wie stark sie damit in Resonanz gehen, hängt natürlich von vielen verschiedenen Faktoren ab. Eine wichtige Rolle spielen dabei insbesondere die Eltern und das häusliche Umfeld.
Geht es den Eltern gut, fühlen sich in der Regel auch die Kinder wohl.
Was du als Vater/Mutter tun kannst, damit es dir gut geht und du dich in deinem Zuhause rundum wohl fühlst? Darüber habe ich schon einige Blogbeiträge geschrieben.
Hier geht es nun darum zu schauen, wie die Gestaltung deines Zuhauses und deines Wohnumfeldes dein Kind/deine Kinder optimal auf dem aktuellen Lebensweg mit all seinen Gegebenheiten, Besonderheiten, Problemen, dem Potential usw. begleiten und unterstützen kann. Dies gelingt am besten, je bewusster, individueller und liebevoller der Lebensraum von allen Beteiligten gestaltet wird.
Nimm einmal die kindliche Perspektive ein
Wir Erwachsenen sind schon sehr lange den Kinderschuhen entwachsen. Da fällt es uns manchmal schwer, Dinge aus der kindlichen Sicht zu betrachten, sie kindlich wahr zu nehmen, zu erspüren. Dies halte ich aber für sehr wichtig. Schließlich sollen eure Räume euch allen guttun und dies gelingt am ehesten, wenn alle Perspektiven gesehen, erkannt und berücksichtigt werden.
Gib dich also einmal auf Augenhöhe deines Kindes und geh in die Hocke. Durchwandere in dieser Position deine Räume und schau sie dir aus dieser Perspektive einmal ganz genau an.
- Was fällt dir auf?
- Was nimmst du anders wahr als in deiner wirklichen Größe?
- Was siehst du vielleicht zum ersten Mal?
- Was löst Emotionen oder auch Reaktionen in dir aus (z.B. ein Bild, ein Deko-Gegenstand, ein Schatten, den du aufgrund deiner veränderten Sicht plötzlich wahrnimmst)?
- Welche Stimmungen, welche Gefühle, welche Emotionen, welche Sinneseindrücke vermitteln dir die einzelnen Räume?
Vielleicht kannst du diese kleine, ganz besondere Wohnungsbesichtigung auch zusammen mit deinem Kind/deinen Kindern machen. Das ist sehr spannend und wird dir so manches Aha-Erlebnis bereiten .
Und es wird dir bereits zeigen, wo Veränderung nötig ist!
Hat dein Kind den richtigen Raum?
Vielleicht äußert dein Kind bei dem oben beschriebenen Wohnungsrundgang den Wunsch, sein Zimmer mit einem anderen Raum zu tauschen. Das kann durchaus vorkommen, denn gerade junge Kinder haben noch ein sehr gutes Gespür für Energien. Sie nehmen sehr intuitiv wahr, ob sie sich an dem für sie energetisch richtigen Platz befinden oder nicht.
Architekten könnten hier eine Menge von ihnen lernen. Denn leider sind die Grundrisse unserer Wohnräume und die darin geplanten Kinderzimmer nur selten so gestaltet, dass sie z.B. die Bedürfnisse der Kinder berücksichtigen.
Leider besteht auch kaum die Möglichkeit, das Schlafzimmer mit dem Kinderzimmer zu tauschen, da die Größenverhältnisse doch recht unterschiedlich sind.
Oft kommt es auch vor, dass die Kinderzimmer und das Schlafzimmer weit entfernt voneinander liegen (in Häusern z.B. auf einer anderen Etage). Dabei brauchen gerade junge Kinder sowohl tagsüber, als auch insbesondere nachts die Eltern in ihrer Nähe. Schließlich gibt es bei Alpträumen, bei nächtlich angsteinflößenden Geräuschen oder sonstigen Widrigkeiten nichts besseres und beruhigenderes als möglichst schnell unter die rettende Bettdecke der Eltern kriechen zu können.
Sollten es eure Wohnverhältnisse zulassen, dass ihr Räume individuell nutzen könnt, spricht einem Zimmertausch sicher nichts entgegen, wenn ein Kind diesen Wunsch äußert.
Vielleicht können Geschwisterkinder ja auch untereinander die Zimmer tauschen.
Oder die Kinder schlafen gemeinsam in einem Zimmer, während der zweite Raum als Spielzimmer dient. Bis zu einem gewissen Alter ist dies vielleicht eine gute Lösung, wenn ein oder beide Kinder sich gerade z.B. in einer ängstlichen Phase befinden.
Bring Licht in deine Räume
Auch Licht spielt eine wichtige Rolle. Draußen ist es gerade sehr oft neblig, so dass die Sonne nicht zu uns dringt. Außerdem ist es schon früh dunkel. Natürliches Licht ist eben in den Herbst- und Wintermonaten Mangelware. Das kann nicht nur Erwachsenen, sondern auch Kindern Probleme bereiten, zu Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Lustlosigkeit usw. führen und Ängstlichkeit fördern.
Betrachte also die Lichtquellen in euren Räumen.
Unterhalte dich doch auch einmal mit deinem Kind über die Lichtverhältnisse in seinem Zimmer. Folgende Dinge könnt ihr abklären:
- Sind genügend Lichtquellen vorhanden?
- Bringen sie genügend Licht in die einzelnen Bereiche des Zimmers (insbesondere auch in die Ecken)?
- Gibt es unterschiedliche Lichtquellen (z.B. Nachttischlampe, Grundbeleuchtung, kleine Lampe am Fenster, …)?
- Welche Lichtquellen fehlen deinem Kind?
- Sind die Lampen an den richtigen Stellen im Raum platziert?
- Haben sie eine schöne, harmonische Form und gefallen sie deinem Kind überhaupt?
- Welche Schatten werfen sie in den Raum?
Worauf du beim Thema Licht insbesondere achten solltest, beschreibe ich in einem gesonderten Blogbeitrag etwas ausführlicher. Hier kannst du gerne alles Wichtige dazu lesen: Feng Shui – Licht und Schatten.
Binde dein Kind an die Mitte an
Wer in seiner Mitte ist, ruht in sich selbst. Und so, wie jeder Mensch seine eigene Mitte hat, besitzt auch ein Haus/eine Wohnung einen ganz eigenen Mittelpunkt. Er steht wiederum symbolisch für unsere eigene Mitte. Hier kommen alle Energien zusammen. Hier pulsieren sie, versorgen und nähren sie die Räume und die Bewohner, so wie unser Herz in uns schlägt und dafür sorgt, dass wir leben.
Die Mitte, auch als Herzpunkt bezeichnet, findest du, indem du deinen Grundriss in die Form eines Rechtecks oder Quadrates bringst. Anschließend ziehst du die beiden Diagonale von einer Ecke zur gegenüberliegenden. Es entsteht dadurch ein Kreuz, in dessen Mittelpunkt der Herzplatz deines Zuhauses, das Tai Chi liegt.
Im günstigsten Fall befindet sich hier eine freie Fläche. Viel häufiger sind unsere Wohnungen und Häuser jedoch leider so geplant, dass sich in der Mitte das WC, die Abstellkammer oder der Aufzugschacht befindet. Dann heißt es flexibel und kreativ zu sein.
Es geht nun darum dafür zu sorgen, dass alle Bewohner gleichermaßen diesen Herzplatz als solchen erkennen, ihn würdigen, entsprechend mitgestalten und somit bestmöglich daran angebunden sind. Schließlich ist er ein wahrer Kraftort!